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photo by Tino Pohlmannphoto by Tino PohlmannDer in Hamilton, Neuseeland geborene Mathew James White ist als klassischer Singer-Songwriter anzusehen, dessen Songs einen bereits nach den ersten Klängen nicht mehr loslassen wollen. Mit einer Leichtigkeit präsentiert er Ohrwürmer wie z.B. „Make it click“ oder verzaubert mit Titeln wie „The final Song“ und besticht regelmäßig durch großartige Arrangements, die von seiner charismatischen Stimme leben. Derzeit promotet Mathew seinen aktuellen Longplayer  „528hz“ auf Deutschlands Konzertbühnen. Trotz prallgefüllten Tourplans hat sich der gitarrespielende Sänger Zeit für ein kurzes Interview genommen. Im Zuge des Gesprächs erzählte er, wie wichtig für ihn legale Downloads seiner Songs sind und warum er den Standort Deutschland nicht mehr missen möchte. Doch lest selbst…

 

 

Makus Franzen: Hallo Mat, vielen Dank, dass Du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Wie geht es Dir?

Mathew James White: Danke Markus, mir geht es gut!

Markus Franzen: Mat, Du bist seinerzeit von Neuseeland nach Australien gezogen, später dann nach England. Seit 2005 wohnst Du nun in Berlin. Kann man sagen, dass Du sesshaft geworden bist?

Mathew James White: Ja, ich bin definitiv sesshaft hier in Berlin. Es ist eine großartige Stadt und ich fühle mich hier und in ganz Deutschland sehr wohl.

Markus Franzen: Welche Reize birgt der Standort Deutschland für einen Musiker?

Mathew James White: Es gibt so viele Orte, an denen man ein Konzert geben kann. Das Publikum und die Auftrittsorte sind besser als in den anderen Ländern, in denen ich bisher gewohnt habe. Es macht großen Spaß hier aufzutreten.

Markus Franzen: Das hört man doch nur zu gerne! Mat, lass uns über Deine Musik sprechen. Während Dein Solodebüt „That´s just me“ eher poppig ausgefallen ist, meine  ich bei den Nachfolgealben „Acoustic Guitars + oh la la´s“ und „528hz“ eher die typischen Singer-Songwriter Attitüde herausgehört zu haben. Kannst Du dies bestätigen?

Mathew James White: Ja, das ist richtig. Natürlich hat dies vor allem damit zu tun, was mich zu der Zeit inspiriert hat. Als ich "That's just me" aufgenommen habe, hörte ich selbst eher viel Pop-Musik. Im Moment inspirieren mich eher Künstler wie Bon Iver oder Iron & Wine.

Markus Franzen: Dein zweites Album entstand auf Wunsch Deiner Fans in nahezu reiner unplugged Form. Deine Fans scheinen einen hohen Stellenwert zu haben!?

Mathew James White: Es ist sehr wichtig, den Wunsch der Fans aufzunehmen. Ohne meine Fans könnte ich meinen Traum nicht leben. Ich bin sehr dankbar, dass ich in den letzten Jahren so viel Unterstützung vom deutschen Publikum erhalten habe.

Markus Franzen: All Deine Alben sind als Download erhältlich. Was hälst Du persönlich von Downloads?

Mathew James White: Ich finde die Idee auf Knopfdruck Musik aus aller Welt auf den Rechner zu laden fantastisch. Nie war es so einfach seine Musik einem weltweiten Publikum anbieten zu können. Ich habe zum Beispiel Download-Verkäufe aus Ländern wie Kanada, Japan und den USA, ohne dort jemals aufgetreten zu sein. Ist dies nicht wunderbar?

Markus Franzen: Warum gibt es Deine Alben als CD nur im Rahmen der Konzerte zu kaufen? In den gängigen Internetshops findet man die Alben nur vereinzelt.

Mathew James White: Meine Alben waren früher nur online erhältlich. Dies hat sich aber einfach nicht bewährt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Publikum auf den Konzerten gerne etwas von dem Abend mit nach Hause nimmt. Die Online Verkäufe können dies nicht leisten. Daher verkaufe ich online nur Downloads, was gut funktioniert.

Markus Franzen: Jetzt haben wir bereits viel über Deine Musik gesprochen. Mich würde mal interessieren, was Du so gerne an Musik hörst. Welcher Song steht auf Deiner All-Time-Fave-Liste ganz oben?

Mathew James White: Eine schwierige Frage, aber ich würde einfach sagen „Don´t dream it´s over“ von Crowded House, dicht gefolgt von „Blood Bank“ von Bon Iver an zweiter Stelle.

Markus  Franzen: Ja, Crowded House mit „Don´t dream it´s over” oder “Weather with you”: Ganz tolle Band! Mit welchem Künstler würdest Du gerne mal ein Duett aufnehmen?

Mathew James White: Mit Niel Finn!

Markus Franzen: Crowded House scheinen einen hohen Stellwert bei Dir zu haben. Warum gerade Niel Finn?

Mathew James White: Ich würde jederzeit ein Duet mit Niel Finn aufnehmen. Er hat mich sehr beeinflusst und viele Menschen meinen, ich würde sehr nach ihm klingen.

Markus Franzen: Ja, das ist mir tatsächlich ebenfalls aufgefallen, als ich mir kürzlich ein paar Songs von Crowded House angehört habe.

Mathew James White: Momentan übt Bon Iver einen größeren Einfluss auf mich aus.

Markus Franzen: Stimmt. Ist mir noch gar nicht so richtig aufgefallen. Gesanglich klingst Du ein wenig nach Niel Finn, musikalisch erinnern einige Songs ein wenig an Bon Iver. Nun ja, trotzdem klingt alles nach Mathew James White. Davon kann man sich fortwährend überzeugen. Du bist seit Monaten unterwegs und spielst Konzerte. Was zeichnet einen Mathew James White Gig aus und warum sollte man sich einen solchen nicht entgehen lassen?

Mathew James White: Ich liebe einfach, was ich tue und denke, dass das Publikum dies spürt.

Markus Franzen: Neben Deinen offiziellen Gigs spielst Du auch viele „Hauskonzerte“, also in den Wohnzimmern Deiner Fans. Wie ist diese Idee entstanden?

Mathew James White: Das Hauskonzert-Konzept ist in der Singer/Songwriter-Szene recht populär.
Es ist immer etwas ganz Besonderes in einem privaten Wohnzimmer zu spielen.
Diese spezielle Atmosphäre kann man anders kaum ereichen.

Markus Franzen: Eine ganz tolle Idee, wie ich finde. Du bist halt ein absoluter Vollblutmusiker, der zur Not die Musik persönlich in die Wohnzimmer der Zuhörer bringt. Mat, welchen Beruf hättest Du ergriffen, wenn Du kein Berufsmusiker geworden wärst?

Mathew James White: Es ist schwierig sich vorzustellen, kein Musiker zu sein, doch wenn nicht, ich  wäre wahrscheinlich Gärtner geworden.

Markus Franzen: Als ob Du nicht schon genug zu tun hast, gründetest Du mir Martyn Phillips und Philipp Renz das Sideproject „Mpath“. Wie kam es zu dieser Gründung?

Mathew James White: Als ich in London gelebt habe, traf ich Martyn. Wir haben das Lied „Fly Like A Bird“  im Sommer 2000  zusammen geschrieben. In den nächsten 5 Jahren haben wir weitere Songs geschrieben und aufgenommen, damals noch ohne Schlagzeuger.  2005 bin ich dann  nach Deutschland umgezogen, blieb aber weiter in Kontakt mit Martyn. 2 Jahre später habe ich im Strohhalm in Erlangen gespielt und dort Phil kennen gelernt. Ich habe ihn dann gleich gefragt, ob er mit Martyn und mir ein paar Aufnahmen in London machen möchte. Somit hatten wir unseren Schlagzeuger und seitdem sind wir etwa einmal im Jahr gemeinsam für ein paar Konzerte auf Tour.

Markus Franzen: Inwieweit unterscheidet sich „Mpath“ Musik von der Deinigen?

Mathew James White: Ausser, dass bei Mpath Martyn etwa die Hälfte der Songs singt, klingt „Mpath“ wie ein MJW Konzert mit Band.

Markus Franzen: Was können wir in naher Zukunft von Dir erwarten?

Mathew James White: Ich hoffe bis zum Ende des Jahres ein neues Album mit Mpath herauszubringen. Außerdem arbeite ich immer weiter an neuen Songideen, die ich auf meiner immerwährenden Tour durch Deutschland dem Publikum präsentiere.

Markus Franzen: Mat, ich bedanke mich ganz herzlich bei Dir! Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast.

Mathew James White: Kein Problem Markus, ich habe Dir zu danken.