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Dennis Maaßen - "Von dir zu mir"

Das Leben ist ein Ort der Begegnung und Inspiration. Schon immer nutzten Dichter und Denker die Quelle des Lebens für ihre Thesen. Eine feine Sache, wenn man die Gabe besitzt, seine Erfahrung und seinen Glauben in Worte zu fassen. Dennis Maaßen hat dieses Talent, Gedanken und Geschichten in Lyrik und Musik zu vereinen.

Mit dem Opener „Alles schon geschrieben“ setzt er zu Beginn gleich ein Statement: Auch wenn in der bisherigen Popkultur schon vieles gesagt und besungen wurde, hat der Silberling mit seinen zehn facettenreichen Songs seine Berechtigung! „Von dir zu mir“ stellt sicherlich auch das Ergebnis eines Reifungsprozesses dar, den er gemeinsam mit seiner großen Liebe, seiner Ehefrau, durchlebt hat. Der bevorstehende Familienzuwachs war für die weitere Entwicklung sicherlich prägent und von elementarer Bedeutung.

Für seinen Sohn hat der frischgebackene Vater das Stück „Man könnte sagen“ komponiert. Eine Momentaufnahme der Welt, die jedoch viel Hoffnung birgt und zugleich ein Versprechen gibt. „Dann schlägt mein Herz“, mit einem wundervollen Pianoarrangement, ist seiner Frau gewidmet und zugleich eine Liebeserklärung.

Beide Songs sind der beste Beweis dafür, wie enorm sich der Musiker und Texter weiterentwickelt hat. Der „Sprachpionier“ spielt hier regelrecht mit der deutschen Sprache und entpuppt sich mal wieder als kongenialer Songwriter. Nunmehr dürfte er sich endgültig einreihen in der Riege der begnadetsten Songschreiber der deutschsprachigen Musikszene.

Aber nicht nur in textlicher, sondern auch in musikalischer Hinsicht ist es ein vielschichtiges Album geworden. Auf „Du veränderst mich“ überrascht der Musiker mit seinem Sprechgesang und einer gewissen Hip Hop Attitüde. Immer wieder bedient er sich unterschiedlichster Stimmungen des Singer-/Songwriter Genres: Mal Ballade, mal mid-, mal up-tempo oder mit einer kleinen Priese Rock veredelt.

Das radiotaugliche „Viel mehr als das“ ist sicherlich der Song, der inhaltlich die Brücke zu den Vorgängeralben, die hauptsächlich von der Liebe Gottes und dem Umgang mit Gott handeln, und dem neuen Werk darstellt. Eindrucksvoll zeigt der Songschreiber auf, wie Gott heutzutage „vermarktet“ und „industrialisiert“ wird und dass eigentlich viel mehr zu bieten hat und viel mehr dahintersteckt, was es zu entdecken gilt.  Das tempo- und energiegeladene „Glashaus“ ist ein richtiger Kracher und wird sicherlich live aufgrund seines treibenden Rhythmus für eine tanzende Menge sorgen, was nicht zuletzt auf den tollen Basslauf und den punktgenauen Drumbeat zurückzuführen ist!

Auf „Stolz & Prinzip“ erlebt man Dennis Maaßen als Geschichtenerzähler, der zugleich dafür appeliert, auf das Herz zu hören und Stolz und Prinzipien einfach mal über Bord zu werfen. Man hat die Bilder vor seinem geistigen Auge, wie der Familienvater nach einem Streit auszog, um von seinem Herz getragen, zu seiner Familie zurückzukehren! Herzergreifend und herzzerreißend vorgetragen und klanglich perfekt abgestimmt.

Abermals von Philip Müller produziert kommt das Album als schönes Digipack und 12seitigem Booklet mit allen Texten zu den Songs daher. Die Fotos stammen, wie beim Vorgängeralbum, wieder von Ehefrau Debora Maaßen. Vermutlich ein Grund, weshalb der Musiker, trotz anstrengender Aufnahmesession, entspannt dreinblickt.

Dennis Maaßen blickt nicht nur voraus, sondern schaut auch auf das bisher Erreichte zurück! „Ich zeige mich“ erzählt von der Dankbarkeit in einer sehr persönlichen Retrospektive die, wie das ganze Album, vielmehr eine Reise zu sich selbst darstellt.

Zu Realisierung der CD hat Dennis Maaßen übrigens ein eigenes Crowdfunding auf die Beine gestellt und in Eigenregie, ohne große Plattform im Rücken, abgewickelt. Durch den erfolgreichen Verlauf der Aktion und dank der Unterstützung seiner treuen Fans konnte das Album teilfinanziert werden. Belohnt werden die Fans mit einem feingeistigen Werk, mit dem Dennis Maaßen neue Wege beschreitet und sich bewusst neuen Themen wagt, während die Vorgängeralben ausschließlich von seinem Glauben zu Gott geprägt sind.

„Von dir zu mir“ ist ein großartiges Album mit einer großen lyrischen Tiefe und kompositorischen Reife, welches eine Chance verdient hat, in der Liga der großen deutschen Songwriter Beachtung zu finden. Seine angenehm markante Stimme sowie die hinreißenden Melodien machen dieses Album so besonders. Dennis Maaßen hat Songs geschaffen, bei denen die Balance aus Klang, Gefühl, Melodie und Botschaft stimmen!

 

Niels Cremer - "Seven Scores Of Sorrow"

Vier Jahre sind seit dem letzten Album "Of Dogs And Bones" vergangen! Jetzt gibt es endlich neue Musik von Niels Cremer, dem "Saiten Magier", der seit seiner 2009er EP "Seed, Creed & Generation" und dem 2011 erschienenen Album "Of Dogs And Bones" Fans und Musikkritiker gleichermaßen begeistert. Das neue Werk des Singer-Songwriters trägt den wunderschönen und zugleich treffenden Titel "Seven Scores Of Sorrow", welches über das Timezone Label veröffentlicht wird! Wie der Titel schon erahnen lässt, wurden auf der aktuellen EP, die nur als Download erhältlich ist, sieben Stücke verewigt.

Vorliegend handelt ss sich diesmal um 100% Niels Cremer pur, denn von der ersten Zeile bis zum letzten Ton hat Cremer die Songs komplett im Alleingang geschrieben, aufgenommen und produziert. Alle Instrumente hat der Multiinstrumentalist selbst eingespielt. Einzig Atze Ton, der das Vorgängeralbum mitproduzierte, hat den Mastermind bei einem Track an den Tasten unterstützt. Auch wenn Niels Cremer erstmalig gesampelte Drums in die Songs mit eingebunden hat, steht die handgemachte Musik natürlich weiterhin im Vordergrund. So ist in liebevoller Handarbeit mit "Seven Scores Of Sorrow" ein wundervolles Stück Musik entstanden.

Gerade deshalb war die Produktion zeitintensiv. Doch treu nach dem Motto "Was lange währt, wird endlich gut" wird der Hörer auch nicht enttäuscht. Richtig groovig geht es schon bei dem Opener "Follow My Religion" zur Sache und sofort springt der Funke über. Der Track verfügt über eine sich in die Gehörgänge einschmeichelnde Melodie, die einen nicht mehr loslässt. Toll auch die grandiose Gitarrenarbeit. Darauf hat der Fan gewartet! Mit "It's Not Me" folgt gleich eine kleine Überraschung: Der Sänger und Musiker, der bisher nur Seiteninstrumente spielte, verwöhnt mit Pianoklängen, die er selbst eingespielt hat.
 

Mit dezenten Tenor-Banjo- und Mandolinklängen begeistert uns „You Never Will“. Bei Zeilen wie „ I´m going under your radar“, die so inteniv vorgetragen werden, ist man sofort gefangen. Man möchte am liebsten die Repeat-Taste drücken, doch es folgen ja noch weitere Songs.

Das düstere "Black Thaw", welches ursprünglich auf einer Bariton-Ukulele geschrieben wurde, kommt aufgrund der neu arrangierten Instrumentierung kraftvoller rüber. Wer den Song noch in seiner Ursprungsversion kennt, wird überrascht sein, da die vorliegende Version nun etwas schneller ist und so mehr an Dynamik gewonnen hat.

Mit dem selbstkritischen "But I Want It A Lot" schließt die EP und man setzt sich automatisch selbstreflektierend mit dem Thema auseinander. Will man manches vielleicht nicht doch zu sehr? Nun, wenn es um die Musik von Niels Cremer geht, dürfte es in Ordnung gehen! So, jetzt kann man die Repeat-Taste drücken!

Mit "Seven Scores Of Sorrow" hat Niels Cremer ein sensibles und zugleich feingeistiges 7-track Juwel abgeliefert. Es ist ein fantastisches Minialbum in bewährter Handschrift des "Saiten Magiers", ohne Schnickschnack, dafür in seinem unverkennbaren Stil geworden. Immer wieder beweist der Songschreiber sein untrügliches Gespür für feinfühlige, eingehende Harmonien und tiefsinnige Texte. Auch stimmlich überzeugt das Album voll und ganz, was wohl daran liegt, dass die Songs von Herzen kommen! Danke Niels Cremer, danke Timezone, dass uns diese Musik nicht vorenthalten wurde!!!

 

Mathew James White – „Songs from my Wohnzimmer“

 

Wenn der Singer-/Songwriter Mathew James White in sein Wohnzimmer einlädt, sollte man diese Einladung nicht ausschlagen. Zudem macht es uns der Vollblutmusiker ganz einfach, erspart uns den Anreiseweg, katapultiert uns in Form des neuen Tonträgers „Songs from my Wohnzimmer“ direkt in seine eigenen vier Wände und lässt uns die Momente dieses magischen Abends in den heimischen CD-Player holen.
 
Auf dem neuesten Output des gebürtigen Neuseeländers haben sich 11  Songjuwelen begleitet von diversen Intros versammelt, die den Zuhörer auf eine Zeitreise mitnehmen. Nur von der Akustikgitarre begleitet hat der Wahlberliner Songs seiner bisherigen Alben und auch neue Stücke in einem ganz intimen Rahmen eingespielt – nämlich in seinem Wohnzimmer vor einer handvoll erlesener Gäste. So gibt es u.a. ein Wiederhören mit dem rhythmischen „Chances“ (vom Debütalbum „That´s just me“), dem wunderschönen „These days“ vom zweiten Album, aber auch neuere Stücke vom „528hz“ Album wie das hitverdächtige „Stay“ oder das eingängige “Breathe“ erstrahlen im minimalistischen Soundgewand. Alles ist hier auf das Wesentliche konzentriert: nämlich den Gesang, die Gitarre und dem einzelnen Song!
 
„Songs from my Wohnzimmer“ stellt jedoch nicht nur einen Rückblick dar, sondern auch eine Momentaufnahme, da auch ganz neue Tracks auf dem Album enthalten sind.
 
„It took the weight off“, inspiriert durch das schöne Berliner Wetter im Oktober 2014, begeistert nicht nur mit seinem lyrisch hochwertigen und schönen Text sondern auch aufgrund der gesanglichen Meisterleistung des Musikers, besonders im Chorus. Man hat ihn bildlich vor Augen, den Sonnenaufgang. Eine wundervolle Hommage an die Sonne.
 
Sowohl bei den älteren Stücken wie „Chances“ als auch bei den neueren wie „Sing with me“ oder „This heart of mine“ ist das Publikum immer wieder gefragt, das bereitwillig den Sympathieträger mit der markanten Stimme gesanglich unterstützt. Mathew macht es uns auch einfach, da sich die Songs durch die Bank weg in den Gehörgängen festsetzen. Gute Laune Musik mit intelligenten Texten, die einfach Freude macht!
 
Noch immer beweist der Singer-/Songwriter sein untrügliches Gespür für eingängige Melodien und so strotzt dieses Album nur so vor Intensität. Immer wieder zeigt er, dass er ein fantastischer Gitarrenspieler ist und das Griffbrett beherrscht wie kein Zweiter.
 
Mit „Elevate“, der Vision von einem Aufzug, der von der Erde in den Weltraum führt, ist auch der Titelsong und Livekracher schlechthin vom gleichnamigen „Mpath“ Album, dem Sideproject von Mathew, enthalten. Das Album, welches für eine Low-Budget Eigenproduktion einen fantastischen Klang vorweist, endet schließlich, wie soll es auch anders sein, mit „The Final Song“, mit dem der Sänger und Musiker all seine Konzerte beendet. Ein traumhaft schöner Song, der nicht nur inhaltlich zu Tränen rührt, sondern auch, weil er das Ende eines jeden tollen Konzertabends einläutet.
 
Am 1. November 2014, dem Abend der Aufnahmesession, zelebriert Mathew seine Songs in einem einzigartigen intimen Sound mit jedem Ton, jedem Akkord und jeder gesungenen Note. Völlig authentisch geht er abseits der kommerziell orientierten Musikindustrie seinen eigenen Weg. Niemals ist sein Blick auf den Kommerz oder das Finanzielle gerichtet. Die Musik und der Spaß stehen im Vordergrund. Mathew James White, ein sehr sympathischer, liebenswerter Zeitgenosse und herzensguter Mensch, ist Musiker mit Leib und Seele, wie man sie heute nicht allzu oft antrifft. Er wird mit seinen Songs nicht die ganze Welt verändern, dafür macht er sie ein wenig schöner... und vielleicht verändert sich ja doch die Welt des einzelnen Zuhörers...

 

Gregor Meyle - Meylensteine

 

Nach der TV Sensation „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ aus dem Jahr 2014 folgte im Mai 2015 bereits das nächste TV-Highlight „Meylensteine“ mit und diesmal von Gregor Meyle! Doch wer meint, dass hier der Songpoet selbst im Mittelpunkt der achtteiligen Sendung steht, irrt. Mit dem VW-Bus fährt er quer durch Deutschland und besucht die Musiker Michael Patrick Kelly, Stefanie Heinzmann, Karat, Sarah Connor, die Söhne Mannhheims, Matthias Reim und Laith Al-Deen um mit jedem einzelnen Act die Schauplätze aufzusuchen, die für diesen in der bisherigen Karriere wichtig waren. Natürlich gibt es auch jede Menge Musik, die man gemeinsam zelebriert, und der Gastgeber Gregor Meyle interpretiert als Überraschung jeweils einen der größten Hits der Musiker in einem völlig neuen Gewand.

21 der Songs, bei denen es sich größtenteils um Mitschnitte aus der Sendung handelt, gibt es nun auf dem Doppelalbum zur Sendung mit dem passenden Titel „Meylensteine“. Es sind wahrlich Meilensteine der deutschen Musikgeschichte, die auf dem Album in neuem Glanz erstrahlen. Mit viel Liebe zur Musik und dem nötigen Respekt gegenüber den Originalen haben Produzent Christian Lohr und Gregor Meyle wundervolle Versionen arrangiert. So rührt die neue Interpretation des Kelly Family Klassikers „Hope“, mit einem gestrichenen Bass, einem glaubwürdigen Michael Patrick Kelly am Mikro und einem dezent im Hintergrund agierenden Gregor Meyle zu Tränen. Das von Gregor gesungene und nur von Christian Lohr am Piano begleitete „An Angel“ zieht den Hörer sofort in seinen Bann. Anmutig und voller Intensität vorgetragen dürfte diese Version auch denjenigen gefallen, die mit dem Original nicht so viel anfangen können oder sich schlichtweg in den 90ern daran satt gehört haben.

Ein persönliches Highlight dürfte für den Musiker aus dem Schwabenländle sicherlich der Besuch bei Stefanie Heinzmann gewesen sein. Seit dem Casting bei TV-Total Ende 2007 verbindet die beiden Musiker eine tiefe Freundschaft. Gleich vier Songs der Schweizerin sind auf dem Doppelalbum vertreten und Gregor lässt auf seiner mexikanisch anmutenden Version von „Diggin in the dirt“ auch Schweizer Örgli zum Einsatz kommen, die gepaart mit Mundharmonika und Akkordeon ein ganz besonderes Feeling aufkommen lassen.

Mit Sarah Connor, die ebenfalls Teil der ersten Staffel von „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ war, wurde für die Sendung Gregors großer Hit „Keine ist wie Du“ als ein ergreifendes Duett aufgenommen, während Sänger mit der einfühlsamen und markanten Stimme Sarahs traurig schönen Song „Das Leben ist schön“ anmutig vorträgt und sich abermals in die Herzen der Hörer singt.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie Gregor die Songs der großen Stars wie z.B. Laith Al-Deens „Dein Lied“ oder „Und wenn ein Lied“ von den Söhnen Mannheims zu seinen eigenen macht. Mit viel Liebe zum Detail und in Zusammenarbeit mit großartigen Musikern wie Pianist Andreas Gundlach, Drummer Massimo Buonanno, Bassist Peter Inagawa, Violinist Christian Herzberger, übrigens allesamt Mitglieder der Tourband von Gregor Meyle, und vielen weiteren wurden hier einige Meilensteine der nationalen Musikkultur zelebriert.

Immer wieder wird der Zuhörer aufs Angenehmste überrascht. Wer hätte gedacht, dass der Matthias Reim Klassiker „Ich hab geträumt von Dir“ als „Saloonnummer“ mit Banjo und Fiedel so viel Spaß machen kann oder der größte Hit „Verdammt ich lieb Dich“ als ernstzunehmendes Duett durchgeht?

Aus der Zusammenarbeit mit Karat sind übrigens nicht nur die Aufnahmen der Songs „Der blaue Planet“ (mit tollen Backings im Schlussteil von Keyboarder Andreas Gundlach) und dem Kulthit „Über sieben Brücken“ für dieses Album entstanden, sondern auch eine gemeinsame Version des Gregor Meyle Klassikers „Soll ich Dich befreien“ (vom Debüt „So soll es sein“), der allerdings nur auf dem Album „Seelenschiffe“ der Ostdeutschen Rocker zu hören ist.

Der Singer-Songwriter harmoniert wunderbar und auf eine einzigartige Weise mit den einzelnen Künstlern und meistert sowohl die deutschen als auch die englischsprachigen Songs souverän. Problemlos passt er sich auch in das Bandgefüge von Karat und den Söhnen Mannheims ein. Faszinierend ist auch Gregors Ideenreichtum hinsichtlich der Umsetzung und der Instrumentierung der Songs. Eine Melodica auf „Und wenn ein Lied“, ein Banjo auf „Ich hab geträumt von Dir“ und „In the End“ , Dobro Gitarre (die ein gewisses „Young Guns“ Feeling aufkommen lässt) auf „The Unforgiven“ und jede Menge Piano- und Streicherklänge rundum machen dieses Album zu einem unglaublich schönen Hörerlebnis. Man spürt förmlich, welchen Spaß die Protagonisten bei ihrer „Arbeit“ hatten.

Bewusst nimmt sich Meyle immer wieder zurück um den „Stars“ genügend Raum zu bieten. Mal spielt er nur Gitarre und singt im Chorus, mal entsteht ein typisches Duett und hin und wieder nimmt Deutschlands wohl bester Songwriter das Ruder ganz in die Hand. Bei einigen Songs wiederum zieht er sich komplett zurück, um das Feld seinen Kollegen der musikalischen Zunft völlig zu überlassen („Shake away“ von Michael Patrick Kelly und „Wenn Sie dänzt“ von Laith  Al-Deen).

Das Album, welches als ansehnliches Digipack mit vielen tollen Fotos im 20seitigemBooklet daherkommt, endet mit „Hier spricht Dein Herz“, dessen Melodie die TV-Sendung einleitet und vom letzten Studioalbum „New York – Stintino“ des Songpoeten Meyle stammt!

Fazit: Über den Sinn dieses TV-Formats und dem dazugehörigen Album braucht man überhaupt gar nicht diskutieren! Es ist ein fantastisches und zugleich neues Format mit einem sympathischen sich nicht in den Vordergrund drängenden Gregor Meyle! Das Album weckt die Neugierde der Gregor Meyle Fans sowie der Fans der jeweiligen Künstler gleichermaßen. „Meylensteine“ ist ein Album, das förmlich einlädt, die Songs als Neuinterpretation aber auch in ihrer Ursprungsversion neu zu entdecken. Auf fast schon wundersame Weise schafft Meyle einen Zugang zu Songs, mit denen man sich wahrscheinlich nie näher beschäftigt hätte. Sowohl musikalisch als auch textlich muss sich der Hobbykoch und Weinkenner Meyle hinter keinem der großen Stars verstecken, zumal er sich nach all den Jahren seine Ehrlichkeit, Natürlichkeit, Aufrichtigkeit und Authenzität bewahrt hat. Musikfreunde werden an diesen „Meylensteine“ ihre helle Freude haben!                                               

Dennis Maaßen - "Maaßlos geliebt"

Dennis Maaßen hat seinen Weg gefunden! Seinen Weg zu Gott! Dass er angekommen ist, zeigt der Musiker mit dem kraftvollen und tempogeladenen Opener „Jetzt bin ich bei Dir“ seines ersten Albums „Maaßlos geliebt“ und legt Zeugnis ab. Dennis Maaßen gibt sich allerdings nicht als Prediger sondern eher als Erzähler und hat seine Erfahrungen und Empfindungen als kleine Songjuwelen verpackt! Eine sehr angenehme Art, sich mit dem Thema „Glauben“ auseinanderzusetzen, zumal die Instrumentierung sehr ansprechend wirkt. Akustikgitarren und E-Gitarren bilden neben Drums, Bass, Wurlitzer, Piano und Hammond das Grundgerüst und werden hier und da dezent mit Loops angereichert.

Fantastische Songs sind entstanden, wie das gemeinsam mit Lisa-Ann Kehl aufgenommene Duett „Königskind“, welches mit einem traumhaften Cello-Arrangement aufwartet und thematisch ein Statement setzt.

Mit dem Titeltrack hat Dennis einen hitverdächtigen Ohrwurm geschaffen, der das Thema des Albums, das sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Songs zieht, auf den Punkt bringt: die Liebe Gottes.

Aber der Musiker regt auch zum Nachdenken an, wenn er sich in „Mein größter Wunsch“, einer von Cello und Klavier untermalten Ballade gedanklich 2000 Jahre zurückbegibt und singt: „Ich frag mich, hätt´ ich ihm geglaubt, wenn ich ihn gesehen hätt´“. Eine elementare Frage.

Dass Musik mit christlichem Hintergrund auch in musikalischer Hinsicht ansprechend sein kann, stellt Maaßen immer wieder unter Beweis und so erwartet den Zuhörer ein sehr abwechslungsreiches Album. Schnellere Nummern findet man ebenso wie Balladen. Die deutschsprachigen Songs sind geprägt von der klaren Stimme und dem tiefgründigen Songwriting des Sängers. Die Texte sind eingebettet im pop-rockigen Sound,  bei dem auch der nötige Groove hier und da nicht zu kurz kommt! „Maaßlos geliebt“  ist ein starkes Debüt, welches textlich und musikalisch überzeugt und auf den Punkt produziert wurde.

 

Dennis Maaßen „Wozu wir sind“

 

Mit einem spannungsaufbauenden Intro leitet Dennis Maaßen sein Zweitwerk „Wozu wir sind“ ein und setzt sich  eindrucksvoll mit der Frage „wozu sind wir da?“ auseinander. Er konfrontiert den Zuhörer mit der wirklichen Welt („Hass liegt in der Luft, die Welt um uns herum, sie fällt und explodiert“), wie sie augenblicklich ist, macht aber im Chorus („Und wir warten auf Dich, sind geduldig, zieh uns zu dir hin, damit wir sind, wozu wir sind“) wieder Hoffnung.  Nach dem Debüt „Maaßlos geliebt“, welches Gottes Liebe zu den Menschen immer wieder thematisiert, setzt sich „Wozu wir sind“ vielmehr mit der Frage, wie wir mit Gottes Liebe umgehen, auseinander. Immer wieder beschäftigt sich der gebürtige Viersener mit den alltäglichen Problemen, die uns begegnen, wenn wir unser Leben auf Gott ausrichten. Der Longplayer setzt somit nahtlos an das Debüt an.

Wie schon der Vorgänger weist „Wozu wir sind“ immer wieder autobiografische Züge auf (z.B. „Du bist mein Licht“) und macht den Longplayer nicht zu einem reinen „Praise & Worship“ Album sondern zu einem authentischen nachvollziehbaren Werk, mit dem sich der Hörer gerne auseinandersetzen kann. „Wozu wir sind“ ist jedoch nicht als schwere literarische Kost zu verstehen, da es gelingt, dieses Thema mit eingängigen und mitreißenden Melodien zu versehen.

Mühelos schafft es der Singer-/Songwriter deutsprachige Texte mit ernsthaftem Hintergrund in ein ansprechendes Klanggewand zu packen, ohne das die Songs kitschig klingen.

Auch gesanglich weiß der junge Musiker zu überzeugen, wenn er beispielsweise voller Inbrunst, fast flehend „Bleib bei mir“ vorträgt, das nur vom Klavier begleitet wird. Man spürt die Überzeugung und glaubt Dennis Maaßen jedes einzelne Wort.

Wieder einmal beweist das Musiktalent sein untrügliches Gespür für Rhythmik und Dynamik, welches sicherlich auf die jahrelange Schlagzeug- und Percussionausbildung zurückzuführen ist. Aber auch auf der Gitarre, seit 2009 nunmehr sein Hauptinstrument, ist der Songschreiber zuhause. Das wundervolle Arangement zu „Du inspirierst mich“ ist ein schönes Beispiel, da Maaßen hier ein fast filigranes Werk geschaffen hat, bei dem die Akustikgitarre das Grundelement bildet. Aber das Album hat noch mehr zu bieten: Wurlitzer, Xylopohon, Trompeten und Posaunen.

Einen würdigen Abschluss findet der Silberling dann schließlich mit dem schon fast hymnenartigen „Für den Himmel“, welches ein fulminantes Finale im Glockengeläut findet.

Nicht nur textlich, sondern auch in musikalischer Hinsicht ist „Wozu wir sind“ nicht nur als Fortsetzung sondern auch als Weiterentwicklung zu erkennen. Die Songs sind spannend und keinesfalls vorhersehbar strukturiert und perfekt produziert und brauchen sich nicht hinter den teuren und aufwendigen Produktionen der großen Labels zu verstecken.  „Wozu wird sind“ ist ein reifes, tiefgründiges und zugleich modernes Album! Songs, die lange nachklingen.

Dennis Maaßen dürfte nunmehr nicht mehr als Newcomer zählen, sondern zu den ganz Großen der deutschen christlichen Musikszene!

 

Last Bird - "Head under water"

Was macht Singer-/Songwriter Ingo Stahl eigentlich, wenn er mal keine Musik macht? Er macht Musik mit Last Bird, der Formation, die sich im Rahmen des Popkurs 2012 in Hamburg kennen und schätzen gelernt hat. Schnell war klar, da ist mehr als die anfängliche Sympathie. Die musikalische Verbundenheit von Ingo Stahl (voc, git), Florian Luig (git), Julius Trautvetter (b) und Alexander Höffken (dr) formte schnell eine musikalische Einheit. Last Bird lieben, was sie tun! Das hört und spürt man vom ersten Ton an.

Mit viel Liebe zum Detail wurde im eigenen Studio „106hz“ in mühevoller Arbeit die 5-track EP „Head under water“ aufgenommen. Schon die ersten beiden im Vorfeld als „Rohversion“ veröffentlichen Songs „Open Fire“ und „Half of the time“ ließen Großes erahnen. So hat der geneigte Hörer einen wunderbaren Einblick in die Entstehung gewinnen und an der Weiterentwicklung der Band teilhaben können. Letzteres nicht zuletzt durch das eigens durch die Band ins Leben gerufene Crowdfunding, mit dem die Produktion dieses grandiosen Debüts realisiert wurde. Der wahre Musikfan erkennt halt, was richtig gut ist!

Die tiefe, warme und zugleich angenehme Stimme von Ingo Stahl (der auch Solo erfolgreich musiziert) zieht den Zuhörer sofort in seinen Bann und die Instrumentierung scheint nicht nur die Gefühle zu transportieren, sondern entführt streckenweise in andere Sphären. Ob Alexander Höffken, der mit seinem punktgenauen Drumming überzeugt , bildet gemeinsam mit Bassist Julius Trautvetter nicht nur die Rhythmusfraktion sondern einen Klangteppich, auf dem sich das grandiose Gitarrenspiel von Florian Luig entfalten kann.

Gleich der mit einer wunderschönen Melodie gespickte und einem tollen Drumming versehene Opener „Half of the Time“ gefolgt vom locker, flockigen, radiotauglichen Titeltrack zeigen, dass es die Combo mit den Großen der Musikszene aufnehmen kann.

Etwas ruhiger und grooviger wartet „Hinsight“ auf und erzählt von den nicht leichter werdenden Neuanfängen, die ein jeder einmal durchlebt hat.

Der Track „You and I“, der zu Beginn unscheinbar und ziemlich relaxed aus den Boxen strömt, entpuppt sich aufgrund des breiten Klanggebildes und der dezenten Bläsereinsätze zum Ende hin zu einem weiteren Highlight des Silberlings. Last Bird gelingt es, eine weitere Facette von sich zu zeigen, und verdeutlicht das durchdachte und zugleich anspruchsvolle Songstrukturen einfach toll klingen können, und stechen so aus dem Einheitsbrei der Musikszene heraus.

Auf „Open Fire“ geht die Band etwas komplexer und experimenteller zu Werke und erzeugt einen Spannungsbogen, der seinesgleichen sucht und sich in einem tollen Finale entlädt. Eine Nummer, die auf keinem Konzert der Band fehlen darf.

Bereits nach dem ersten Durchlauf des Silberlings wird klar, dass hier ein ganz besonderes Kapitel Musikgeschichte geschrieben wird. Selten hat man Songs die von Freiheit, Abhängigkeit und der Liebe handeln, musikalisch schöner verpackt und vorgetragen gehört. Die noch recht junge Band bietet großes Potential und musikalische Disziplin, ohne jedoch die Spielfreude vermissen zu lassen. „Head under water“ lebt vom Zusammenspiel des perfekt aufeinander abgestimmten Quartetts und lässt alles zu einem homogenen Ganzen verschmelzen. Last Bird ist eine Band, der man zuhören will. Last Bird, das ist Musik mit Nachhaltigkeit! Die Labels müssten eigentlich schon Schlange stehen um dieses Juwel unter Vertrag zu nehmen.

 

Gregor Meyle – „New York – Stintino“

Eigentlich braucht man über ein Gregor Meyle Album keine großen Wort zu verlieren, denn wenn man genau zuhört, wird die entwaffnende Ehrlichkeit und Offenheit die Zuhörer sofort berühren. Die Texte und die musikalische Interpretation sprechen für sich selbst und reißen sofort mit. Dennoch oder gerade deshalb kommt man einfach nicht drum herum, doch ein paar Worte zum Album zu verlieren.

In erster Linie ist es wieder ein Album für die Fans geworden, denn diese konnten die neue Scheibe im Zuge eines Crowdfundings vorbestellen um so maßgeblich an der Entstehung des Tonträgers beteiligt zu sein. Sämtliche Einnahmen wurden in die Realisation des Albums gesteckt. Als Dankeschön wurden die Namen der Besteller im Booklet der „Limited Edition“ abgedruckt und Konzerttickets sowie ein exklusives Wohnzimmerkonzert verlost. Als weiteres Highlight gab es den Bonussong „Bleib unterwegs“ (nicht auf dem regulären Album zu finden!) als mp3 Download.

Ein wesentlicher Teil des vierten Longplayers wurde in den berühmten Avatar Studios (New York) aufgenommen. Wie schon beim Vorgänger „Meile für Meyle“ erfolgten die Aufnahmen wieder unter der Regie des Ausnahme-Produzenten Christian Lohr (u.a. Joss Stone), der mit viel Fingerspitzengefühl einen transparenten Sound festgehalten hat, der jedem Instrument genügend Raum lässt. Auch einen Großteil der Instrumente wie z.B. Flügel, Piano oder Glockenspiel hat Christian Lohr gleich selbst eingespielt.

Wieder einmal haben Lohr und Meyle auf viele Feinheiten und Details geachtet, was sich besonders auf der Vinyl-Ausgabe des Albums bemerkbar macht. So hat sich der Singer-Songwriter einen lang gehegten Traum erfüllt, mal eine „richtige Schallplatte“ zu veröffentlichen! Fans des schwarzen Goldes werden ebenfalls hoch erfreut sein.

Neben seiner Band, bestehend aus Massimo Buonanno (Drums), Christian Herzberger (Geige) und Markus Segschneider (Pedalsteel), hat sich Meyle weitere hochkarätige Unterstützung ins Studio geholt. Grammy- und (frischgebackener) Echo Gewinner Antonio Sanchez (Drums, u.a. Pat Metheny) sowie Elliot (Posaune) und Brad Mason (Trompete) und Jorge Roeder (Bass) sorgen für sensationelle Jazzvibes. „New York –Stintino“ ist allerdings kein typisches Jazzalbum sondern ein Gregor Meyle Album mit jazzigen Anleihen geworden. Im Fokus stehen immer noch die herzergreifenden und berührenden Texte.

Alleine schon der Opener „Ich glaub an Dich“ (einen passenderen hätte man nicht finden können),  der mit grandiosen Bläsereinsätzen und gekonntem Drumming aufwartet und das Zeug zum Radiohit hat, erzeugt vom ersten Ton einen Spannungsbogen, der sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr entfaltet. Ein ermutigender Text trifft hier auf ein wunderschöne Melodie mit Ohrwurmcharakter. Ähnlich strukturiert gehen Meyle und seine Mitmusiker bei „Land in Sicht“ zu Werke. Auch hier warten die Mason Brothers mit einem tollen Trompeten und Posaunenspiel auf, welches von einen Glockenspiel untermalt wird. Zum Ende des Songs wird der Zuhörer mit einem grandiosen Posaunensolo verwöhnt. Bei diesem (und natürlich auch den anderen Stücken) erzeugt der akustische Bass in Verbindung mit dem Schlagzeug ein angenehmes und zugleich besonderes Hörvergnügen und bilden einen Klangteppich der mehr als eine bloße Rhythmussektion darstellt. 

Es sind aber auch die „kleinen“ spärlich instrumentierten Songs wie „Die Chance“ (mit einem wunderschön gestrichenen Bass) , „Such keinen anderen“ oder die erste Singleauskopplung „Hier spricht dein Herz“, die von den Lyrics leben und so zu etwas ganz Großem und Besonderen werden.

So vielfältig und vielschichtig wie das Leben ist auch das Album geworden. So wartet der Longplayer mit einer Neuaufnahme des Songs „Heute Nacht“ (im Original auf „Meylenweit“) auf, diesmal jedoch als deutsch-portugiesisches Duett mit der brasilianischen Sängerin Raissa ganz im Bossa Nova Stil. Freunde guter Jazzmusik werden bei dem tiefsinnigen und selbstreflektierenden „Liebst Du mich“ ihre helle Freude haben, wenn Sanchez die Drums mit Besen nahezu zärtlich streichelt und sich im Verlauf des Songs immer mehr steigert!

„Nimm dir Zeit“ wurde mit einer Prise Country gewürzt und untermalt somit die Message, sich einfach mal Zeit für sich zu nehmen, auf klanglich höchstem Niveau. Der wohl beste Heimische an der Pedal-Steel, Markus Segschneider, rundet den Song mit seinem perfekten Spiel ab.

„Crazy Fiddler“ Christian Herzberger vollbringt auf dem Bonussong „Bleib unterwegs“, den nur die Vorbesteller im Rahmen des Crowdfundings als Dankeschön erhalten, wieder eine wahre Glanzleistung. In Verbindung mit den Percussions verleiht das Geigenspiel dem Track einen leicht irischen Einschlag.

Nimmt man „Das Beste kommt noch“ (mit wundervollen von Christian Herzberger eingespielten Streichern und einem dezent im Hintergrund gehaltenen arrangierten Chor) als Versprechen, dürfen wir uns auf die musikalische Zukunft des Gregor Meyle freuen, die sicherlich noch die eine oder andere Überraschung bereithalten wird.

Das Album erscheint in der CD-Version als aufwendig gestaltetes Digi-Pack mit zahlreichen Fotos und in der VINYL-Version als liebevoll gestaltetes Gatefold. Das Artwork kommt hierbei natürlich besonders gut zur Geltung.

Fazit: Mit „New York – Stintino“ hat Gregor Meyle abermals ein intensives und zugleich intimes Album aufgenommen, das durch eine perfekte Instrumentierung und Texte auf höchstem Niveau mitreißt. Eine nahezu grenzenlose Spielfreude der mitwirkenden Musiker runden das neue Album ab, das durch harmonische Klarheit und technische Brillianz besticht und bei jedem weiteren Durchlauf immer wieder neue Details entdecken lässt. Ein weiterer Meylenstein in der hoffentlich nie enden wollenden musikalischen Reise des Gregor Meyle, dem vollendetsten und glaubwürdigsten Songschreiber und Musiker Deutschlands!

 

 

Ingo Stahl – „5“

 

Es hat schon etwas von Magie, wenn der Klang einer Stimme den Zuhörer sofort packt und in den Bann zieht und man scheinbar alles um sich herum vergisst. So geht es den meisten, die sich auf die Musik von Ingo Stahl einlassen.

Gezielt und gekonnt setzt der Singer-/Songwriter seine angenehm tiefe und durchdringende Stimme ein, die so zum wichtigsten Instrument seiner Musik wird. So auch auf seinem Debüt, welches fünf Eigenkompositionen beinhaltet und den passenden Titel „5“ trägt. 

Gleich der Opener „Fade“ weiß zu überzeugen. Dieser ist minimalistisch aufgebaut, erzeugt jedoch im Verlaufe des Songs einen Spannungsbogen voller Emotionen, welche sich zum Ende des Titels nahezu entladen. Der Silberling wartet mit einem weiteren Highlight, dem Song „Lately“ auf. Das weiche und doch zugleich ausdruckstarke Spiel der Besen auf der Snare Drum bilden den perfekten Klangteppich für Gesang und Gitarrenspiel. Das zur Mitte des Stücks einsetzende Cello macht das Klangbild perfekt. Das vom Saxophon begleitete „Missing Melody“ kommt regelrecht entspannt aus den Boxen und lädt zum Träumen ein. Ein wärmender Sonnen

strahl im tristen Alltagsgrau. Locker und leicht poppig fällt das Stück „Head Station“ aus und zeigt eine weitere Facette des Künstlers auf. „You don´t even know“, Ingo Stahls Gesang wird hier nur von der Gitarre begleitet, bildet einen ruhigen und passenden Abschluss des Erstlingswerk.

„5“ ist ein gelungenes Debüt, das vielfältig ist und auch nach mehrmaligem Hören seinen Reiz nicht verliert. Die Eigenproduktion glänzt durch eine überdurchschnittlich gute Klangqualität und Produktion. Man spürt regelrecht, mit wieviel Herzblut der inzwischen in Kopenhagen lebende Musiker seiner Leidenschaft nachgeht. Tolle Texte und perfektes Timing sowie die fantastische, auf den Punkt gebrachte Instrumentierung zeichnen das Album aus. Doch hervorzuheben ist immer wieder die gefühlvolle Stimme, die Akzente setzt. Liebevoll hat der Musiker seine in Worte gefassten Emotionen musikalisch auf dem Tonträger verpackt. Die selbst komponierten akustischen Stücke handeln vom Leben. Mal sind sie impulsiv und mal zerbrechlich. Doch vor allem sind sie eines: ehrlich!

Produziert wurden die Songs in den Topaz Audio Studios Köln (Dezember 2009) und in den Maarweg Studios Köln (Februar 2011). Musikalische Unterstützung fand Sänger und Gitarrist Ingo Stahl in Felix Hoffmann (Bass), Dirk Peters (Drums), Elisabeth Fügemann (Cello) und Philipp Sauer (Saxophone). Für die Verpackung hat sich der umweltbewusste Ingo Stahl für einen bedruckten Pappschuber entschieden. Sehr löblich!

Fazit: Ingo Stahls Debüt „5“ ist ein Tonträger, den Liebhaber handgemachter und ehrlicher Singer-/Songwritermusik unbedingt ihr Eigen nennen sollten. Die CD ist direkt über den Künstler selber auf dessen Homepage zu beziehen.

 

Niels Cremer – “Of Dogs and Bones”

Die Messlatte für sein musikalisches Schaffen hatte sich der Sänger und Multiinstrumentalist Niels Cremer mit seiner 2009er EP “Seed, Creed & Generation” sehr hoch gesteckt. Ob Songs wie das wundervolle „Take the early train“, mit welchem er 2009 als Finalist am internationalen Songwriter Wettbewerb „Song of the year“ in Houston/Texas teilnahm, überhaupt zu toppen sind? Derartige Gedanken sollte sich der Hörer erst gar nicht machen! Niels Cremer hat es auch nicht und das merkt man dem Album an. Konsequent geht er seinen musikalischen Weg weiter ohne seinen „Hit“ ständig kopieren zu wollen und bietet auf seinem Debutalbum „Of dogs and bones“ seinen erstklassigen „Fine New Folk“, eine gelungene Mischung aus Blues, Folk, Country und Rock!

Bereits der Opener „The quiet acres of your soul“, das mit einem ruhigen Akustikgitarrensolo beginnt und sich dann in einem wunderschön filigran gespielten Mandolinensolo entlädt, lässt Großes erahnen. Der erste Song verwöhnt den Zuhörer mit einer schönen und zugleich eingängigen Melodie, so dass man den Refrain gleich mitsummt. Man weiß gar nicht, wie einem geschieht, und ist schon in der musikalischen Welt des Singer-/Songwriters gefangen.

Ob das nachdenkliche und ruhige „Further from the truth“, das mit wunderschönen Gesangsharmonien gespickte „Heart on my sleeve“,  das flockig-rockige-folkige-countrylastige „Time“ oder das leicht jazzig angehauchte „Space odyssey“ das der Musiker für seine Söhne Joshua und Noah geschrieben hat, Niels Cremer hat für jede Stimmungslage den passenden Song. „Of dogs and bones“ ist so vielseitig wie das Leben selbst!

Aufgenommen wurde das Album mit viel Herzblut in diversen Studios und kommt ohne Coverversionen aus. Alle Songs stammen aus der Feder  von Niels Cremer. Neben allen Gesangsspuren hat Niels Cremer auch Gitarren-, Mandolinen-, Banjo-, Bass- und Harmonicaparts eingespielt.

An den Drums wurde der „Saiten Magier“ von Bruder Jan unterstützt, der über ein sehr gutes Timing verfügt. Für schöne und punktgenaue Keyboardeinsätze ist Atze Ton verantwortlich, der das Album auch teilweise gemischt hat. Uli Biniasch (Backstage Soundcenter) hat übrigens ebenfalls gemischt und das Album gemastert.

Die einzelnen Songs sind gradlinig und somit authentisch. Sie sind vielseitig und grandios instrumentiert, aber keineswegs überladen. Die Instrumentierung wirkt aufgrund des tollen Gitarrenspiels und der Fingerfertigkeiten auf Gitarre, Mandoline und Banjo oft atemberaubend virtuos. Einfach fantastisch und das ohne dabei verspielt zu klingen. Gekonntes Finger-Picking und geniale Schlagtechniken wechseln sich ab. Die songschreiberische Qualität ist durchweg hoch und die Emotionalität sowie die Dynamik der einzelnen Stücke machen die Musik des Künstlers zu etwas ganz Besonderem. „Of Dogs and Bones“ ist Hörvergnügen auf höchstem Niveau! Musikalisch und gesanglich braucht Niels Cremer keine Vergleiche zur internationalen Konkurrenz zu scheuen. Es bleibt festzuhalten, dass Niels Cremer ein herausragendes Ausnahmetalent auf Weltklasseniveau ist!!! Fans der Americana Music werden das Album, welches übrigens bei Timezone Records erschienen ist, lieben! Jeder der handgemachte und zugleich ehrliche Musik mag, sollte dieses Album sein Eigen nennen!

 

Gregor Meyle - "Meile für Meyle" Gregor Meyle "Meile für Meyle"Gregor Meyle "Meile für Meyle"

Mit „Meile für Meyle“ manifestiert Gregor Meyle ein weiteres mal, wofür er steht – nämlich für ehrliche, handgemachte und zugleich tiefgehende Musik. Wer geglaubt hatte, dass der Sänger den hohen Standart der beiden Vorgängeralben „So soll es sein“ und „Meylenweit“ nicht mehr toppen könnte, irrt gewaltig. Wieder einmal nimmt Gregor Meyle den Zuhörer auf eine musikalische Reise zwischen Hoffnung, Sehnsucht, Glaube und Liebe mit.

Mit besonders viel Liebe zum Detail wurde das Album von Christian Lohr (arbeite u.a. mit Sting und Joss Stone zusammen) produziert, der auch einen Großteil der Instrumente selbst eingespielt hat. Durch den Einsatz von beispielsweise Drehleier, Mellotron oder Spinet entstehen wunderschöne Klangfarben, wie es sie in der heutigen Musiklandschaft nur selten zu hören gibt. Auf E-Gitarren wurde diesmal gänzlich verzichtet. Dies tut der Produktion jedoch keinen Abbruch, da insgesamt ein rundes und in sich stimmiges Drittwerk entstanden ist, welches 11 Klangjuwelen hervorgebracht hat.

Die Weiterentwicklung in punkto Songwriting und Gitarrenspiel ist dem Album deutlich anzumerken. Zwei Jahre harte Arbeit stecken in diesem Silberling.

Der Longplayer besticht durch eine enorme Stilvielfalt. Mal ruhig und verträumt (z.B. „So lang ich dran glaube“), mal vom Walzer geprägt und hoffnungsvoll („Dann find ich dich“), mal rockig und aufbauend („Steh wieder auf“) oder mal jazzig und selbstironisch („Wunder“ mit der SWR Big Band) kommt das Album daher. Musikalisch und textlich wurde ein Soundtrack für alle Lebenslagen geschaffen. „Meile für Meyle“ ist ein Album, welches Mut macht, Hoffnung gibt, Trost spendet oder einfach nur glücklich macht. Wieder einmal beweist der Singer-Songwriter sein untrügliches Gespür für berührende Melodien und Texte.

Während der Aufnahmesessions wurde Gregor Meyle wieder durch hochkarätige Musiker unterstützt. Neben dem bereits erwähnten Erfolgsproduzenten wirkten ferner Freund und Ausnahmegeiegespieler Christian Herzberger, Ex-Heavytones Bassist Dominik Krämer, Drummer Massimo Buonanno (spielte u.a. schon live mit John Mayer), Markus Segschneider (Banjo, Mandoline, Ukulele und Pedal Steel) sowie Gitarrist Jake Roeder, der unfassbar gelungene Chor- Bakingvocals eingesungen hat.

Das Artwork, gestaltet von Sebastian Sach, ist sehr gelungen. Zahlreiche Fotos, die während der Aufnahmezeit entstanden sind, zieren das Booklet. Die Auswahl der Hintergrundbilder zu den einzelnen abgedruckten Songtexten ist beachtlich und gekonnt ausgewählt.

Die Produktion dieses weiteren „Meylensteins“ ging mit einer Art Crowdfounding einher. Die Fans konnten eines von 500 limitierten Exemplaren vorbestellen, welches vor dem offiziellen Rlease an diese ausgeliefert wurde. Durch diese Vorbestellaktion war es überhaupt möglich, das Album zu produzieren. Ein Beweis dafür, wie eng die Bindung zwischen Fans und Musiker ist, denn die Aktion wurde ein voller Erfolg. Als Dankeschön wurden alle Namen der Besteller im Booklet der Limited Edition abgedruckt und als Bonus gibt es den Song „Soweit so gut“ als Download. Ferner wurden unter allen Vorbestellern, ein Wohnzimmerkonzert und Konzertticket verlost.